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Ein gut gelaunter Trauerredner mit Ambitionen

Zum Abschluss der kleinen Porträt-Reihe der Mitglieder des Bundesfachausschuss Bestatter stellen wir Peter Kriese aus Rheinland-Pfalz vor.

Er mag Joggen, Wandern und geht gerne ins Musical – auch hält er sich gerne im Freien auf, „egal bei welchem Wetter“. Doch eigentlich und am liebsten ist Peter Kriese Bestatter – mit Leib und Seele. Ein würdiger Vertreter seiner Zunft, wer mit so viel Leidenschaft seinen Beruf ausübt, wie der 50-jährige Pfälzer. Drängt sich die Frage auf, ob es schon immer sein Traumberuf war, Menschen in ihrer Trauer zu begleiten? „Nein, überhaupt nicht“, sagt Peter Kriese, „denn eigentlich bin ich eher durch Zufall dazugekommen“.

Aber der Reihe nach. Vor 26 Jahren hat sich der gelernte Schreinermeister selbstständig gemacht und die Schreinerei vor vier Jahren auf dem Umsatzhöhepunkt wieder verkauft. Vor 16 Jahren wiederum – Schreinerarbeiten waren seinerzeit deutlich weniger gefragt als heutzutage – hatten ein Schreinerkollege und er die Idee, quasi als „Lückenfüller“ auch Bestattungen anzubieten. Mutig, denn „wir sind hier in einer Gegend, die eine unglaublich hohe Bestatterdichte hat“. Gemeint ist die profilierte Landschaft rund um seinen Heimatort Lauterecken, gelegen zwischen Kaiserslautern und Idar-Oberstein. „Hier kommen auf rund 30.000 Einwohner in den umliegenden Gemeinden 40 eingetragene Bestatter, das kenne ich so aus keiner Gegend.“ Nicht ohne Stolz erwähnt er, dass er seinen Marktanteil „aus dem Nichts heraus“ auf mittlerweile 40 Prozent hat steigern können. Bemerkenswert auch deshalb, weil man Marktneulingen nachsagt, sie bräuchten eine Generation, bis sie im Markt richtig akzeptiert sind. Peter Kriese hat dies deutlich früher geschafft.

Bleibt die Frage wie? „Ganz einfach, ich habe mir bewusst nichts von den Kollegen abgeschaut oder versucht, irgendetwas Bestehendes zu übernehmen oder zu kopieren, sondern ich habe mir meine eigenen Gedanken gemacht.“ Gemeint ist, dass er nicht geschaut hat, wie die Mitbewerber und Traditionalisten in der Gegend ihren Job machen, wie und was sie auf dem Friedhof oder in der Leichenhalle machen, sondern Peter Kriese hat bewusst neue Wege beschritten und so die Kundschaft überzeugt. Muss so gewesen sein, denn das beste Marketing in dieser Branche ist immer noch die „Weiterempfehlung durch zufriedene Kunden“.

Und so wächst das Bestattungshaus Peter Kriese in Lauterecken und Meisenheim kontinuierlich, vor allem auch deshalb, weil der Chef erkennbar und erklärtermaßen Spaß an seiner Arbeit hat. „Es gibt zwei Wege, wie man einen Job machen kann: einmal kühl und kalkuliert oder mit Begeisterung. Ich habe mich klar und bewusst für den zweiten Weg entschieden.“

Peter Kriese macht kein Hehl aus der Tatsache, dass ihn „der Umgang mit Menschen motiviert und somit motiviert mich automatisch meine Tätigkeit“. Auch ist es ihm wichtig, stets gut gelaunt seine Arbeit zu verrichten: „Nur weil wir Beerdigungen machen, muss man nicht ein Trauerkloß sein. Man trifft die Menschen am Tiefpunkt und verlässt sie im Idealfall als Freunde.“

Wie er das schafft? „Nun, ich habe alles anders gemacht, was mir bei den anderen nicht gefallen hat.“ Kriese stellt fest, dass „viele Marktteilnehmer traditionell mit unprofessionell“ verwechseln. „Das Geheimnis ist wohl, maximal verinnerlicht zu haben, dass jeder Trauerfall völlig andere Bedingungen hat oder haben kann und dass man sich auch um Dinge kümmert, die man als Bestatter nicht hätte machen müssen.“

Freimütig gibt er zu, dass er jeden Trauerfall nach „Verantwortlichkeit, Hintergrund und Finanzierung“ hinterfragt – bevor er berät und handelt. „Das hilft sehr, denn die meisten Fälle sind komplexer als es zunächst ausschaut.“ In diesem Zusammenhang berichtet er von einem Unfallopfer, das mit seinem finanzierten Quad zu Tode kam. Die Hinterbliebenen, ohnehin in ihrer Trauer nachvollziehbar hilflos, sahen sich noch vor der Beerdigung mit einer Forderung von 7.000 Euro des geschäftstüchtigen Quadhändlers konfrontiert. „Die waren so verunsichert, die wollten gleich alles zahlen“, sagt Peter Kriese und erzählt, dass seine Nachforschungen („das müsste ich als Bestatter ja nicht machen“) schnell ergeben haben, dass es für den Todesfall eine entsprechende Ausfallversicherung gegeben hat und die Hinterbliebenen somit gar nichts zahlen mussten: „Sie glauben gar nicht, wie froh die Leute über meine kleine Recherche waren.“

Wer Peter Kriese kennenlernt, glaubt sofort, dass ihm solche Aufgaben großen Spaß machen. Auch wenn er erzählt, dass der Tod eines Bergsteigers nach Gesprächen mit den Hinterbliebenen schließlich dazu geführt hat, dass man gemeinsam die Trauerfeier in einem nachgestellten Gebirge zelebriert habe, inklusive massenhaft herbeigeschleppter Steine, die der Tote über Jahre aus den Bergen mit nach Hause gebracht hat. „Glauben Sie mir, das war bei aller Traurigkeit des Anlasses eine absolut angemessene und würdige Verabschiedung, die man nie vergessen wird.“

„Was ich mache, mache ich einfach gerne – und ich mache es gut, weil ich das Feuer der jungen Jahre nicht verloren habe. Und wenn sie etwas mit Leidenschaft machen, fällt es ihnen leichter“, sagt einer, der aber auch klar seine Schmerzgrenze hat, wenn es „um Themen wie Luftbestattung, Tree of Life, Quellbestattungen, Almwiesenbestattungen oder das leidige Thema Urne zu Hause“ geht. Hierzu sagt der Fachgeprüfte Bestatter nur: „Nicht alles was es gibt, muss ich auch aktiv anbieten!“

Alles andere als schwer fällt ihm seine Fähigkeit, neben der eigentlichen Trauerfeier auf Wunsch auch Trauerredner zu sein: „Mir ist das wichtig und es macht mir Spaß, weil ich die Menschen dann noch besser kennenlernen und begleiten kann.“ In diesem Zusammenhang lässt er nicht unerwähnt, „dass ich als geselliger Mensch und Spaßvogel bekannt bin – und dazu stehe ich, gerade in meinem Beruf. So kann es schon mal vorkommen, dass im Trauergespräch sogar mal gelacht wird. Ist ja nicht verboten“. Seine Philosophie: „Ich kann Mensch sein und dann mach‘ ich alles richtig.“ Soll heißen, Menschen in Not muss man mitfühlend begegnen und nicht mitleidend.

Und warum engagiert sich der „Lauterecker Bub“ im Fachausschuss von Bestatter Deutschland als Funktionär? Zum einen sei er im Verband der „Quotenpfälzer“ (lacht!) und zum anderen sind ihm Themen wichtig, die man nur mit überregionalem Engagement voranbringen kann. So hält er die „Vereinheitlichung des Bestattungsrechts im Bund“ für perspektivisch unabdingbar, weil es immer komplizierter würde, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht: „Stichwort Sozialbestattungen, alles viel zu kompliziert.“

Nur in einem Verband könne man schließlich geräuschvoll Lobbyarbeit für die eigene Branche betreiben und das sei bitter nötig: „Wir müssen uns dringend politisch mehr Gehör verschaffen und das geht nur gemeinsam. Ich setze mich auch dafür ein, dass es für Bestatter künftig einen Mindestanforderungsnachweis geben muss und dass wir deutlich mehr Außenwerbung und Branchenmarketing machen.“ Sagt einer, der sich und seine elf Mitarbeiter als „Eventmanager“ bezeichnet – „ohne die Chance einer Generalprobe“. Für Peter Kriese ist Bestattung „reines Gefühl“ – und ein Gefühl für Situationen oder Defizite in der Branche hat er. Ganz sicher! Bleibt zu hoffen, dass sein Engagement auch auf Verbandsebene der Bestatterbranche auf Sicht zu einem besseren Image in der Bevölkerung verhilft…

Fotos und Text: inplan-media / Roman Länger

Weitere Infos:
Bestattungshaus Peter Kriese,
Inhaber Peter Kriese,
Lautertalstraße 31,
67742 Lauterecken,
Telefon 06382-4030444,
Fax 06382-4030808,
E-Mail bestattungshaus-kriese@online.de,
www.bestattungen-kriese.de