schließen

Finden Sie Ihren qualifizierten Bestatter in Ihrer Nähe

Ort oder Postleitzahl

Umkreis


Zum Hauptinhalt springen

Haben Friedhöfe noch eine Zukunft?

Quasi monatlich werden in Deutschland neue Friedwälder oder Ruheforsten eröffnet. Das führt zur Konkurrenz für die traditionellen Friedhöfe von Kommunen oder Religionsgemeinschaften. Die dortigen Kosten lassen sich aufgrund der geringer werdenden Zahl von Bestattungen oftmals kaum mehr decken.

Werner Engelke, Vorsitzender der Fachgruppe Bestatter im Bundesverband, hält die Entwicklung für bedenklich: „Die Abwanderung in die freien Friedhöfe merkt man immer stärker. Auch in meinem Landkreis mussten die Friedhofs- und Kapellenbenutzungsgebühren stark erhöht, wenn nicht sogar verdoppelt werden.“ Außerdem seien die existierenden Friedwälder und Ruheforsten regional manchmal sehr schwer zu erreichen, schon gar nicht am Wochenende per ÖPNV und auf dem Land. „Obwohl meine nächsten Wald-Ruhestätten in 30 oder gar 50 km Entfernung liegen, wird dieses Produkt sehr stark nachgefragt.“

Engelke beklagt insbesondere die Situation in den Wintermonaten, wenn die Holzrückefahrzeuge unterwegs sind. Ohne Geländewagen als Bestattungsfahrzeug seien manche Begräbnisbäume kaum zu erreichen. Trauergäste mit Rollator hätten da keine Chance zur Teilnahme. Eine Alternative sieht er - wie etwa in seiner Heimatgemeinde - in einer auf dem Friedhof geschaffenen Baumbestattung „Zu den Eichen“, wo unter zwei großen hundertjährigen Eichen Urnenwahlgrabplätze eingerichtet wurden, schön eingefasst von einer Bruchsteinmauer aus Sandstein, auf der Gestecke, Schalen und Sträuße abgelegt werden können. Eine Gedenkstele mit Namenstafeln kommt dort zeitnah hinzu ebenso eine Begrünung. „Eine solche naturnahe Begräbnisstätte ist für alle schnell und ohne großen Aufwand zu erreichen und ist eine gute Alternative zu halbanonymen Urnenrasengrabstellen“, so Engelke.

Bildnachweis: Johannes Plenio / Unsplash