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Stabiler Aufwärtstrend im Bestattungsgewerbe

Von den in Deutschland aktuell ca. eine Million Handwerksbetrieben machen die Bestatter gerade mal ein halbes Prozent aus. Aber angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen der letzten Jahre hat sich die Branche doch ganz gut behauptet und kann recht zuversichtlich in die Zukunft sehen.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes umfassen alle in der Handwerksrolle B1 eingetragenen Betriebe. Allerdings haben viele Tischlereien, die auch als Bestatter tätig sind, ihre Tätigkeit nicht separat bei der Handwerkskammer eingetragen, was die Datenauswertung erschwert. Bezogen auf das verfügbare Datenmaterial lässt sich aber für die Branche gleichwohl insgesamt verschiedene eindeutige Entwicklungen aufzeigen.

Zunächst einmal zeigt die Anzahl der eingetragenen Betriebe eine langsame wenn auch stetige Aufwärtsentwicklung vor allem in den letzten Coronajahren. Knapp 5.500 Betriebe wurden Ende des vergangenen Jahres in Deutschland gezählt. Gleichzeitig ist die Anzahl der Sterbefälle deutlich stärker gestiegen, so dass damit auch die Anzahl der Sterbefälle pro Betrieb zunahmen – immerhin 10 % Zuwachs in den letzten fünf Jahren. Bezogen auf die Einwohnerzahlen in Deutschland stieg die Sterbequote wohl auch coronabedingt von 1,1 auf 1,3 %.

Helmut Haybach, beim Tischlerverband NRW zuständig für die Fachgruppe Bestatter, hat für sein Bundesland die entsprechenden Zahlen berechnet: Danach beziehen sich 22 Prozent der Sterbefälle auf sein Bundesland, während hier allerdings nach Angaben der Landesregierung 24 % der Betriebe ansässig sind. „Im Hinblick auf die Sterbezahlen pro Betrieb ist erkennbar,“ so Haybach, „dass ca. 8 -10 % weniger Sterbefälle pro Betrieb anfallen.“

Über die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bestatterbereich gibt es vom Statistischen Bundesamt noch keine ausreichenden Zahlen. Der Bundesverband BDB rechnet mit 5 Mitarbeitern pro Betrieb, während sich für NRW ein Durchschnitt von 4,4 ergibt. Es ist allerdings nicht eindeutig erkennbar, ob darin auch die Inhaber der Firmen mitberücksichtigt werden. Die vom BDB veröffentlichten Umsatzzahlen lassen erkennen, dass es gerade von 2021 auf 2022 eine deutliche Umsatzsteigerung in Höhe von 7,7 % gab. Daran hat auch die gestiegene Inflation einen erheblichen Anteil. Haybach: „Bezogen auf NRW ergeben sich deutlich niedrigere Umsatzzahlen. Pro Betrieb lag hier der Umsatz ca. 10 % unter dem Bundesdurchschnitt liegt.“

Insgesamt ist die Branche ganz gut durch die Coronajahre bekommen und die zunehmende Überalterung der Gesellschaft wird zu einer bleibend erhöhten Sterbequote beitragen. Aber die letzten Jahre führten auch zu einer deutlich gestiegenen Professionalisierung des Bestattergewerbes. Die vielfältigen hygienischen Anforderungen erforderten Investitionen und zusätzliche Kompetenz. Gleichzeitig wird die Bestattung immer individueller organisiert mit entsprechend erhöhtem Betreuungsaufwand. Die Urnenbestattung liegt inzwischen bei einem Anteil von knapp 75 Prozent. Dies ermöglicht aber den Betroffenen nicht nur eine zeitlich größere Flexibilität bei der Durchführung der Trauerfeier, sondern auch deutlich mehr Varianten wie und wo die Beisetzung letztlich erfolgen soll.

Bildnachweis: Helmut Haybach