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Trauerfeier 2.0

Die Digitalisierung zieht sich als Mainstream durch alle Lebensbereiche – insofern ist zu fragen, ob davon nicht auch die Durchführung von Trauerfeiern betroffen ist. Digitalisierung ist allerdings kein Selbstzweck – es gibt bekanntlich genug digitale Lösungen, die kein Mensch braucht – aber man wird sich als Bestatter diesem allgemeinen gesellschaftlichen Trend nicht verschließen können. Auch wenn jeder irgendwie über das allgegenwärtige Smartphone schimpft, ist es letztlich Teil unseres Alltags geworden. Aber wie kann Digitalisierung ein Instrument sein, um Trauerfeiern besser zu gestalten?

Besser kann ja in diesem Zusammenhang nicht heißen, aus der Trauerfeier ein möglichst effektvolles Abschiedsevent zu machen, sondern die betroffenen Angehörigen und Freunde aktiver in den Abschiedsprozess mit einzubeziehen. Der Sinn und Zweck von Trauerfeiern muss ja darin bestehen, Angehörige überhaupt zum Trauern zu ermutigen und dafür einen Rahmen anzubieten, wo sich die Betroffenen soweit gewünscht auch persönlich einbringen können. Nur dann kann eine solche Feier dazu dienen, Abschied zu nehmen, damit aus der Trauer wieder etwas Neues entstehen kann. Und dafür sind die Bestatter unverzichtbare Dienstleister, denn in kaum einen anderen Bereich wie dem Tod sind die Menschen enorm hilflos, wie sie damit umgehen sollen.

Bilder dominieren unsere Wahrnehmung und unsere Kommunikation. Von daher ist es durchaus naheliegend, statt einer Trauerrede eine Präsentation mit Bildern, Texten und Videos zu erstellen. Das kann natürlich nur funktionieren, wenn die Angehörigen geeignete Unterlagen zur Verfügung stellen können und dies auch professionell aufbereitet werden. Ein solches Video kann dann durchaus die Funktion einer Trauerrede ersetzen, wenn es damit gelingt, die wesentlichen Aspekte aus dem Leben des oder der Verstorbenen zu verdeutlichen und der Trauergemeinde nahezubringen. Einzelne Dienstleister am Markt bieten diesen Service inzwischen an, aber der damit verbundene Aufwand ist sicherlich nicht zu unterschätzen.

Solche aufwendigen Konzepte werden wohl noch länger für die meisten Bestattungen die große Ausnahme bleiben, aber es gibt auch einfachere digitale Formen, um im Rahmen einer Trauerfeier die persönliche Erinnerung an den oder die Verstorbene zu unterstützen. Mit überschaubarem Aufwand können geeignete Bilder mit Musik kombiniert zu einer Power-Point-Präsentation zusammengestellt werden. Das kann der Bestatter mit etwas Übung gut selbst übernehmen. Allerdings sind die wenigstens Trauerhallen bislang auf solche technischen Möglichkeiten eingestellt. Eine derartige Präsentation wird eine Traueransprache nicht ersetzen können, aber einen privaten Rückblick auf das Leben des oder der Verstorbenen geben. Da die Trauerfeiern selbst zunehmend im kleineren, privaten Umfeld stattfinden, wäre das durchaus ein sinnvolles Instrument, um die Angehörigen aktiver an der Gestaltung der Feier mit einzubeziehen.

Vielleicht brauchen wir ja auch manchmal weniger Technik und mehr persönliche Ansprache bei Trauerfeiern. Wenn es dadurch gelingt, dass Menschen sich persönlicher angesprochen fühlen oder auch miteinander ins Gespräch kommen, wäre das eine ganz neue Form der Abschiednahme. Die Trauerfeier im Standardformat hat jedenfalls ausgedient – dafür will kein Angehöriger mehr was bezahlen. Auch die Kirchen können hier nicht mehr auf die traditionelle Rolle als Zeremonienmeister setzen, wenn sie nicht persönlicher auf die Menschen zugehen. Andere Dienstleister – vor allem Trauerredner – sehen hier ihr Geschäftsfeld. Und sie sind gefragt, wenn es ihnen gelingt, den Menschen die Angst vor der Abschiednahme zu nehmen und sie sich persönlich getröstet fühlen.

Die Trauerfeier ist der Kernbereich der Dienstleistung als Bestatter. Die neuen Medien sind hier durchaus als Chance zu sehen. Hier kann der Bestatter sich profilieren, indem er Orientierung gibt und einen Rahmen zur Verfügung stellt, den er entweder durch eigene Dienstleistungen ausfüllen oder mit Hilfe geeigneter Partner für den Kunden als Konzept anbieten kann.